DER RAUM DER GESCHICHTE
Von Cecil Bojsen Haarder (DEUTSCH) Über Nina Sten-Knudsens polyfokale Gemälde 1998-2006
„Der Raum ist weder im Subjekt, noch ist die Welt im Raum“ (Heidegger, Sein und Zeit, 2001, S. 111)
Alle Werke dieser Ausstellung sind polyfokale Gemälde. Polyfokal bedeutet, dass der Bildraum mehrere Fluchtpunkte besitzt. Mit ihren polyfokalen Gemälden markiert Nina Sten-Knudsen einen Abstand zu der Zentralperspektive der Renaissance, da diese der Künstlerin zufolge an eine geschlossene, statische Deutung der Umgebung gebunden ist. Anders als die Zentralperspektive, bei der die Motive einer mathematischen Konstruktion untergeordnet sind, in der alle Linien in einem zentralen Fluchtpunkt zusammentreffen, geht es in Nina Sten-Knudsens Bildern um ungleichartige Räume mit einer unbegrenzten Anzahl von Fluchtpunkten und Bruchflächen.